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Ruhe, Natur und Bodenständigkeit – das ist nicht jedermanns Sache. Im Gegenteil: heutzutage entscheiden sich viele Menschen ganz bewusst für laute, überfüllte und moderne Großstädte. Doch woher kommt dieser Trend und wie reagiert die Wirtschaft darauf?
Mehr Möglichkeiten
An erster Stelle steht für die heute Generation die Vielfältigkeit der Möglichkeiten – ob Sushi-Kurs, Live-Konzert, Shisha-Bar oder Adventure-Date – in Großstädten ist alles möglich und das gleich um die Ecke. Neue Trends finden sofort neue Anhänger, jeder kann alles ausprobieren, Geschäfte kommen und gehen, es wird einfach nie langweilig. Was Kleinstädter Reizüberflutung nennen ist für alle Großstadtfans das wahre Leben und die absolute Erfüllung. Egal welchen Splin man mitbringt, in der Großstadt kann man sich ausleben – sei es laktosefreier Coffe-to-Go, der vegetarische Döner oder ein Raw-Food Snack für unterwegs – hier kann jeder genau so leben, wie er oder sie es möchte.
Ein weiterer Erfolgsfaktor von Großstädten ist die Mobilität. Gerade in Kleinstädten oder auf dem Land wird es zu später Stunde oder an Feiertagen oft schwer von A nach B zu kommen. In Großstädten ist daran nicht zu denken – egal ob Straßenbahn, Bus oder U-Bahn, irgendwas fährt immer und bringt einen schnell zum gewünschten Ziel. Deshalb verzichten auch viele auf ein Auto und sparen so jeden Monat viel Geld. Besonders ambitionierte Großstädter setzen auf ihr Fahrrad, denn das ist immer noch die schnellste Möglichkeit, wenn Bus und Bahn mal wieder im Verkehr stecken bleiben.
Wohnraum wird knapp
Wenn junge Menschen die Großstädte nicht nur besuchen, sondern auch wirklich in Ihnen leben wollen, dann brauchen sie auch eine Wohnung, das ist klar. Möglichst zentral soll sie sein, günstig, gut geschnitten – doch das ist in Ballungsräumen wie den Großstädten gar nicht so einfach. Gerade in diesem Sektor spiegelt sich die Entwicklung der Wohnströme wieder – die Menschen wollen Großstädte und sie brauchen Wohnraum. Aus diesem Grund sind mittlerweile auch viele ortansässige Immobilieninvestoren auch im ehemals ostdeutschen Immobilienmarkt aktiv. Neben Berlin sind auch Städte wie Leipzig, Halle oder Magdeburg immer mehr am Wachsen. Außerdem werden die Wohnungen hier deutlich höhere Renditen ab, was die Unternehmerherzen höher schlagen lässt. Der Bevölkerungszuwachs wirkt sich nicht nur auf die wirtschaftliche Lage der Städte aus, sondern führt auch zu steigenden Miet- und Kaufpreisen, denn natürlich wollen auch in diesen Städten alle Menschen möglichst zentral wohnen.
Studenten kommen, Studenten bleiben
Doch woher kommen eigentlich die ganzen Menschen? Wodurch verlieben sich so viele Menschen in die Großstädte? Der wohl wichtigste Punkt sind Studenten. Ohne große Erwartungen kommen Studenten in die großen deutschen Städte, um sich auf ihre Ausbildung zu konzentrieren. Doch schon bei der Wahl des Studiengangs spielt der Studienort eine Rolle – denn immerhin verbringen Studenten mindestens drei Jahre in der neuen Stadt. Viele wollen das Besondere erleben und setzen deshalb bereits frühzeitig auf eine Großstadt. Nach den anstrengenden Studienjahren, vielen Partys und neuen Freunden in der City ist es dann oftmals kaum vorstellbar, die neue Heimat direkt wieder zu verlassen. So hat man sich doch gerade an Stadt, Menschen und Wohnsituation gewöhnt – warum also weggehen? Ist vor Ort ein Job gefunden gibt es nur selten Gründe, den Studienort unmittelbar wieder zu verlassen. Auf diese Weise kommen jedes Jahr tausende neue Einwohner hinzu und die Bevölkerungsdichte steigt. Es hat also teilweise auch praktische Gründe, sich für eine Großstadt zu entscheiden. Am Ende zählt jedoch immer das individuelle Bedürfnis jedes einzelnen und auch Kompromisse sind möglich, denn immerhin hat jede Großstadt auch Randbezirke in denen auch Natur und Ruhe sehr gut möglich sind.