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Eine Reise durch Geschichte und Pracht
Wenn sich frühmorgendlicher Nebel über die sanften Hügel und Flusstäler Sachsens legt und die ersten Sonnenstrahlen die jahrhundertealten Mauern in warmes Licht tauchen, entfalten die Schlösser und Burgen des Freistaats ihren ganz eigenen Zauber. Weithin sichtbare Höhenburgen über malerischen Orten, stattliche Residenzschlösser in den Metropolen und verträumte Landsitze inmitten grüner Auen – sie alle erzählen von mächtigen Herrschern und kunstvollen Epochen, von höfischen Festen und tapferen Verteidigern. In dieser umfangreichen Übersicht stellen wir Ihnen 18 wichtige sowie bekannte sächsische Burgen und Schlösser vor.
Hinweis: Sachsen hat noch jede Menge weitere sehenswerte Burgen und Schlösser zu bieten. Eine detaillierte und fortlaufend aktualisierte Übersicht finden Sie z. B. in der deutschsprachigen Wikipedia: Liste von Burgen und Schlössern in Sachsen
Albrechtsburg Meißen
Die Albrechtsburg gilt als ältestes Schloss Deutschlands. Hoch über der Elbe thronend, beeindruckt sie mit spätgotischer Architektur und ihrer Rolle als Wiege des sächsischen Staates. Faszinierend ist ihr innovativer Treppenturm und das reich verzierte spätgotische Interieur.
- Ort/Adresse: Domplatz 1, 01662 Meißen | Stadtinformationen Meißen
- Entstehungszeit: Um 1470 unter den Wettinern errichtet
- Heutige Nutzung: Museum, Ausstellungsort, Veranstaltungsort
Schloss Moritzburg
Umgeben von einem idyllischen Teich und weitläufigen Wäldern, ragt das barocke Jagd- und Lustschloss Moritzburg empor. Weltbekannt wurde es als Kulisse des Märchenfilms „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Das Schloss brilliert durch prächtige Festsäle, das sogenannte Federzimmer und den königlichen Jagdtrophäen.
- Ort/Adresse: Schlossallee 1, 01468 Moritzburg
- Entstehungszeit: Ursprünglich 16. Jh., barocker Umbau im 18. Jh. unter August dem Starken
- Heutige Nutzung: Museum, kulturelle Veranstaltungen, Märchenschau
Burg Stolpen
Burg Stolpen thront auf Basaltkegeln und ist untrennbar mit dem Schicksal der Gräfin Cosel verbunden, die hier fast fünfzig Jahre in Festungshaft lebte. Besonders eindrucksvoll sind die dicken Mauern und die tief in den Basalt gehauene Burganlage.
- Ort/Adresse: Am Schloßberg 1, 01833 Stolpen
- Entstehungszeit: Erste Erwähnung im 12. Jh., heutige Gestalt ab dem 14. Jh.
- Heutige Nutzung: Museum und Gedenkstätte (Gräfin-Cosel-Schau), Veranstaltungsort
Festung Königstein
Auf dem Tafelberg Königstein über dem Elbtal erhebt sich eine der größten Bergfestungen Europas. Unbezwingbar galt sie jahrhundertelang. Besucher staunen über mächtige Bastionen, den tiefsten Brunnen Sachsens (über 150 m) und ein fantastisches Panorama über die Sächsische Schweiz.
- Ort/Adresse: 01824 Königstein (Sächsische Schweiz)
- Entstehungszeit: Ab 13. Jh. (erste Erwähnung als Burg), Ausbau zur Festung vor allem 16.–18. Jh.
- Heutige Nutzung: Museum, Besucherattraktion, Ausstellungen
Schloss Pillnitz
Inmitten eines Park- und Gartenensembles an der Elbe liegt das einstige Lustschloss der Wettiner, das mit seiner einzigartigen Chinoiserie-Architektur fasziniert. Der Schlosspark begeistert durch exotische Pflanzen, darunter eine über 250-jährige Kamelie.
- Ort/Adresse: August-Böckstiegel-Straße 2, 01326 Dresden | Stadtinformationen Dresden
- Entstehungszeit: Ursprüngliche Anlage im 14. Jh.; heutige Form im 18. Jh. unter August dem Starken
- Heutige Nutzung: Museum für Kunstgewerbe (SKD), Park- und Gartenanlagen für Besucher
Schloss Augustusburg
Majestätisch hoch über dem Zschopautal thront Schloss Augustusburg. Wegen seiner Höhenlage wird es auch als „Krone des Erzgebirges“ bezeichnet. Besonders bekannt: Die einzigartige Motorradausstellung im Innenhof und die atemberaubenden Aussichten über die Erzgebirgslandschaft.
- Ort/Adresse: Schloßstraße 1, 09573 Augustusburg
- Entstehungszeit: Erbaut 1568–1572 auf Geheiß von Kurfürst August von Sachsen
- Heutige Nutzung: Museumskomplex (Motorradmuseum, Kutschenmuseum), Veranstaltungsort
Schloss Rochlitz
Als einstige Residenz sächsischer Fürstinnen und Fürsten besitzt Schloss Rochlitz eine lange Geschichte. Seine gotischen Gewölbe und der markante, wehrhafte Turm geben Zeugnis von wechselvoller Herrschaft.
- Ort/Adresse: S 51, 09306 Rochlitz
- Entstehungszeit: 10. Jh., mehrere Umbauten insbesondere im 14. und 15. Jh.
- Heutige Nutzung: Museum mit Führungen, Ausstellungen zur Geschichte des Hauses Wettin
Burg Kriebstein
Idyllisch auf einem Felsen über der Zschopau gilt Burg Kriebstein als „schönste Ritterburg Sachsens“. Ihr markanter Bergfried, der gotische Wohnturm und die kunstvoll bemalte Kapelle zeugen von mittelalterlicher Pracht.
- Ort/Adresse: Kriebsteiner Straße 7, 09648 Kriebstein
- Entstehungszeit: Erstmals 1384 erwähnt, Umbau zur spätgotischen Anlage im 15. Jh.
- Heutige Nutzung: Museum, Führungen, Veranstaltungsort für Konzerte
Schloss Lichtenwalde
Schloss und Park Lichtenwalde nahe Chemnitz sind für ihre barocke Gartenanlage mit über 300 Brunnen berühmt. Im Inneren erwartet die Besucher eine kunstvolle Schlossausstellung zu Schätzen außereuropäischer Kunst.
- Ort/Adresse: Schlossallee 1, 09577 Lichtenwalde
- Entstehungszeit: Ursprünge im 13. Jh.; barocke Prägung ab 18. Jh.
- Heutige Nutzung: Museum, Veranstaltungsort, Parkanlage
Schloss Weesenstein
In romantischer Hügellandschaft südlich von Dresden erhebt sich Schloss Weesenstein, dessen Baugeschichte vom Mittelalter bis ins 19. Jh. reicht. Besonders reizvoll: Die verschachtelte Architektur, bei der höher gelegene Geschosse ältere, tiefer liegende Stockwerke überdecken.
- Ort/Adresse: Am Schloßberg 1, 01829 Weesenstein
- Entstehungszeit: Erste Erwähnung im 14. Jh., stetige Erweiterungen bis 19. Jh.
- Heutige Nutzung: Museum (Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten), Kulturräume und Park
Schloss Hartenfels (Torgau)
Am Ufer der Elbe in Torgau steht Schloss Hartenfels, eine herausragende Frührenaissance-Anlage. Martin Luther weihte hier 1544 die Schlosskapelle – die erste neu gebaute protestantische Kirche der Welt. Der Wendelstein im Innenhof gilt als meisterhaftes Steinmetzwerk.
- Ort/Adresse: Schloßstraße 27, 04860 Torgau
- Entstehungszeit: 15.–16. Jh. Renaissance-Umbau
- Heutige Nutzung: Museum, Ausstellungen zu Reformation, Geschichte und Kultur
Schloss Colditz
Einst war Schloss Colditz ein Jagdschloss und später ein berüchtigtes Kriegsgefangenenlager im Zweiten Weltkrieg. Heute präsentiert sich die Anlage als internationales Besucherziel – insbesondere die Geschichte der Kriegsgefangenen-Offiziere macht Schloss Colditz zu einem Ort von europäischer Bedeutung.
- Ort/Adresse: Schlossgasse 1, 04680 Colditz
- Entstehungszeit: Ursprünglich 11. Jh., Um- und Ausbauten v. a. 16.–18. Jh.
- Heutige Nutzung: Museum (Fluchtgeschichten im WWII), Jugendherberge, Veranstaltungsort
Schloss & Burg Mildenstein (Leisnig)
Oberhalb der Freiberger Mulde wacht Burg Mildenstein, die teils noch romanische Bausubstanz aufweist. Ehemals war sie Sitz verschiedener markgräflicher und fürstlicher Verwaltungen. Markant ist der Hohe Turm, von dem man ins Tal blicken kann.
- Ort/Adresse: Burglehn 6, 04703 Leisnig
- Entstehungszeit: Erste Erwähnung 1046, romanisch und gotisch erweitert
- Heutige Nutzung: Museum, Ausstellungen zur Burggeschichte
Schloss Delitzsch
Nordwestlich von Leipzig erhebt sich das Schloss Delitzsch, welches als ältestes Barockschloss in Sachsen gilt. Bemerkenswert ist das barocke Küchengewölbe und die historische Schlossküche. Der Schlossgarten wurde liebevoll rekonstruiert.
- Ort/Adresse: Schlossstraße 31, 04509 Delitzsch
- Entstehungszeit: Um 1389 als Burg, Umbau ab 16. Jh. zum Renaissanceschloss, barocke Umgestaltung im 17./18. Jh.
- Heutige Nutzung: Museum, Stadt- und Kulturgeschichte, Hochzeitsstandesamt
Schloss Freudenstein (Freiberg)
Unweit des Freiberger Doms befindet sich Schloss Freudenstein, einst Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Nach umfassender Sanierung beherbergt es die weltgrößte Mineraliensammlung der TU Bergakademie Freiberg (Terra Mineralia).
- Ort/Adresse: Schloßplatz 4, 09599 Freiberg | Stadtinformationen zu Freiberg
- Entstehungszeit: Ursprünge im 12./13. Jh., mehrfach umgebaut, Renaissanceschloss seit 16. Jh.
- Heutige Nutzung: Mineralienausstellung Terra Mineralia, Ausstellungsräume
Burg Gnandstein
Südlich von Leipzig, am Rand des Kohrener Landes, thront Burg Gnandstein. Mit ihrem imposanten Bergfried und einer fast vollständig erhaltenen Ringmauer vermittelt sie authentisches Mittelalter-Flair. Interessant sind die gotischen Kapellenfresken.
- Ort/Adresse: Burgstraße 3, 04654 Kohren-Sahlis | mehr zum Dorf Gnandstein
- Entstehungszeit: Erstmals erwähnt um 1220, Umbauten im 15.–16. Jh.
- Heutige Nutzung: Museum, Mittelalterausstellungen, Veranstaltungsort
Schloss Wackerbarth (Radebeul)
In den Radebeuler Weinbergen liegt Schloss Wackerbarth, ein barockes Ensemble mit Lustschloss, Garten und Weingut. Heute ist es ein bekanntes Sächsisches Staatsweingut und Erlebnisweingut, bei dem Wein- und Sektherstellung im Fokus stehen.
- Ort/Adresse: Wackerbarthstraße 1, 01445 Radebeul | Stadtinformationen Radebeul
- Entstehungszeit: Ab 1727 als barockes Lustschloss erbaut
- Heutige Nutzung: Weingut, Veranstaltungs- und Tagungsort, Vinothek
Weitere Burgen und Schlösser im Freistaat Sachsen
Neben den genannten, sehr populären Anlagen existieren in Sachsen zahlreiche weitere Schlösser, Burganlagen und Herrensitze. Dazu zählen unter anderem Burg Schönfels, Schloss Waldenburg, Wasserschloss Klaffenbach, Burg Rochsburg, Schloss Lichtenstein, Burg Tollenstein (Ruine) u. v. m. Jede dieser Anlagen bewahrt ihr eigenes Stück sächsischer Geschichte – sei es in Form musealer Ausstellungen, als Schauplatz von Konzerten und Ritterfesten oder schlicht als idyllisches Ausflugsziel.
Gelebte Geschichte in Sachsen
Sachsens Burgen und Schlösser erzählen von einer stolzen Vergangenheit, die geprägt war von den Herrschern des Hauses Wettin, kunstliebenden Kurfürsten sowie wehrhaften Rittern. Ob barocke Prachtentfaltung, wehrhafte Bergfestung oder romantische Ruine inmitten grandioser Natur – sie alle sind bis heute wichtige Kultur- und Tourismusziele, an denen Geschichte lebendig wird. Wer das Land bereist, sollte genügend Zeit einplanen, um in die Vielfalt dieser Bauwerke einzutauchen – und sich von der Verbindung aus Historie, Kunst und Landschaft verzaubern zu lassen.