Nachhaltig genießen aus Sachsens Wäldern

Wenn der Sommer langsam in den Herbst übergeht, beginnt in Sachsen eine der köstlichsten Jahreszeiten: die Wild- und Pilz-Saison. Zwischen duftendem Waldboden, goldenem Laub und frischer Herbstluft sammeln viele Sachsen und Urlauber ihre liebsten Waldschätze selbst – oder genießen sie auf Wochenmärkten und in regionalen Restaurants.

Ob Reh aus dem Erzgebirge, Steinpilze aus der Lausitz oder Pfifferlinge aus der Sächsischen Schweiz – Sachsen bietet alles, was das Herz von Naturliebhaber:innen und Feinschmecker:innen höher schlagen lässt.

🍄 Pilze sammeln in Sachsen – wo das Glück am Waldboden wächst

Pilze sammeln in Sachsen ist mehr als ein Hobby – es ist Tradition. Schon seit Generationen zieht es Familien in die Wälder, um Pfifferlinge, Steinpilze oder Maronenröhrlinge zu suchen. Dank der abwechslungsreichen Landschaft mit Laub-, Misch- und Nadelwäldern findet man in fast allen Regionen Sachsens hervorragende Sammelgebiete.

Beliebte Pilzregionen in Sachsen

Region Beliebte Sammelgebiete Typische Pilzarten Besonderheiten
Erzgebirge Wälder um Marienberg, Olbernhau, Schwarzenberg Steinpilze, Maronen, Rotkappen, Birkenpilze Höhenlage, saubere Wälder, traditionell beliebtes Sammelgebiet
Sächsische Schweiz Rathen, Königstein, Hohnstein, Bad Schandau Pfifferlinge, Parasole, Boviste Felsige Täler, Laubwälder, feuchte Standorte
Oberlausitz Zittauer Gebirge, Görlitz, Weißwasser Hallimasch, Butterpilze, Herbsttrompeten Späte Saison, sandige Böden, viele Kiefernwälder
Dresdner Heide Nordosten Dresdens Steinpilze, Maronen, Pfifferlinge Stadtnahes Revier, gut erreichbar mit Rad/Bahn
Leipziger Land Elster-Auen, Cospudener Forst Maronen, Schirmpilze Flache Wälder, beliebt bei Freizeit-Sammlern
Vogtland Plauener Wald, Schöneck, Klingenthal, mehr Infos zum Vogtland Steinpilze, Pfifferlinge, Reizker Kühle, feuchte Wälder, oft ergiebig im Sep./Okt.

 

Pilz-Saison in Sachsen

Was darf man – und was nicht?

Das Pilzesammeln ist in Sachsen grundsätzlich erlaubt, solange es sich um den Eigenbedarf handelt und keine Schutzgebiete betroffen sind.
Ein paar Regeln solltest du jedoch beachten:

✅ Erlaubt ist:

  • Das Sammeln kleiner Mengen (Richtwert: ca. 1–2 kg pro Person und Tag)
  • Nur für den Eigenverbrauch, nicht für den gewerblichen Verkauf
  • Sammeln ohne Beschädigung des Myzels (abschneiden, nicht ausreißen)

❌ Nicht erlaubt ist:

  • Sammeln in Naturschutzgebieten oder Nationalpark-Kernzonen (z. B. Sächsische Schweiz)
  • Zerstören, Umtreten oder Mitnehmen seltener Arten
  • Fahren mit dem Auto in den Wald (Parken nur an ausgewiesenen Stellen)

👉 Tipp: Die Sächsische Landesanstalt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) stellt auf ihrer Website aktuelle Hinweise zur Pilzsaison und Sammelregeln bereit.

Hilfe bei der Bestimmung

Wer sich nicht sicher ist, sollte seine Funde von einer Pilzberatungsstelle überprüfen lassen. Zertifizierte Pilzberater:innen gibt es z. B. in:

  • Dresden: Pilzberatungsstelle im Umweltzentrum (Schützengasse 16)
  • Leipzig: Pilzberatung Leipzig e. V., Café Ökohaus
  • Chemnitz: Pilzfreunde Erzgebirge e. V.
  • Zittau & Görlitz: Beratungsstellen der Oberlausitzer Pilzfreunde

Eine gute App kann beim Bestimmen helfen, ersetzt aber keine sichere Expertise. Pilze, die du nicht eindeutig erkennst, nie essen!

🦌 Wild aus Sachsen – nachhaltig & regional

Neben Pilzen spielt Wildfleisch in der Herbstküche Sachsens eine Hauptrolle. Reh, Hirsch, Wildschwein oder Hase stammen oft direkt aus den heimischen Wäldern.
Immer mehr Forstbetriebe und Jägerschaften bieten Wildbret direkt an – gekühlt, portioniert und ohne Zwischenhandel.

Bezugsquellen für Wildfleisch in Sachsen

Anbieter / Region Angebot Kontakt / Webseite
Staatsbetrieb Sachsenforst Wildbret aus sächsischen Revieren (Hirsch, Reh, Wildschwein) sachsenforst.de
Forstbezirk Leipzig Verkauf von Reh- und Schwarzwild (nach Voranmeldung) forstbezirk-leipzig@sachsenforst.de
Wildkammer Erzgebirge Wild aus dem Erzgebirge, Verarbeitung & Hofverkauf wildkammer-erzgebirge.de
Oberlausitzer Wildhandel Wildbret aus der Lausitz, für Gastronomie & Privatkunden lausitzer-wild.de
Dresdner Heide Revierförsterei Direktverkauf saisonal, teils auf Wochenmärkten dresdner-heide.de

Wildfleisch ist ein nachhaltiges Naturprodukt – ohne Mast, Antibiotika oder weite Transportwege. Es stammt aus heimischer Jagd und trägt zur Pflege der Wälder bei.

Kulinarische Herbstgenüsse – Restaurants mit regionalem Fokus

Viele sächsische Restaurants und Gasthäuser setzen im Herbst auf regionale Wild- und Pilzgerichte. Eine Auswahl beliebter Adressen:

Restaurant Ort Spezialität (Herbst) Webseite
Sophienkeller im Taschenbergpalais Dresden Hirschragout & Pfifferlingrahm sophienkeller-dresden.de
Bergwirtschaft Wilder Mann Dresden Wildschweinkeule & Waldpilzragout bergwirtschaft-wildermann.de
Gasthaus Bornwaldschänke Zschopau Hausgemachte Wildgerichte & Steinpilzgerichte bornwaldschaenke.de
Gasthof Hertigswalde Sebnitz Regionale Küche mit Pilzgerichten (Sächsische Schweiz) hertigswalde.de
Ratskeller Leipzig Leipzig Sächsische Wildwochen & Pfifferlinggerichte ratskeller-leipzig.de

 

Leckere Pilzpfanne mit Pilzen aus Sachsens Wäldern

Nachhaltig genießen – Tipps für bewusste Genießer:innen

  • Regional kaufen: Hofläden, Bauernmärkte und Direktvermarkter bevorzugen.
  • Saison respektieren: Pilze und Wild gibt es nur zeitweise frisch – das macht sie besonders.
  • Nachhaltig sammeln: Nur so viel nehmen, wie man selbst braucht.
  • Respekt vor der Natur: Keine Abfälle im Wald hinterlassen, Tiere nicht stören.
  • Bewusst genießen: Lieber weniger, dafür hochwertig und mit Wertschätzung.

FAQ – Pilze sammeln in Sachsen

Wann ist Pilzsaison in Sachsen?

Die Hauptsaison reicht von Juli bis Oktober, bei mildem Herbstwetter auch bis November.

Wo darf man Pilze sammeln?

Grundsätzlich in allen öffentlichen Wäldern, solange keine Schutzgebiete betroffen sind und nur kleine Mengen gesammelt werden.

Welche Pilze sind in Sachsen besonders häufig?

Pfifferlinge, Steinpilze, Maronenröhrlinge, Rotkappen, Birkenpilze und Parasolpilze.

Wie erkennt man essbare Pilze?

Nur sammeln, was man eindeutig kennt. Bei Unsicherheit Pilzberatungsstelle aufsuchen.

Gibt es Pilzkurse oder Führungen in Sachsen?

Ja – z. B. in der Dresdner Heide, im Erzgebirge und in der Oberlausitz. Viele Umweltzentren und VHS bieten herbstliche Pilzwanderungen an.

Fazit

Die Pilz- und Wildsaison in Sachsen ist ein Fest für alle Sinne – ein Stück Kultur, Naturerlebnis und Nachhaltigkeit zugleich.
Ob du selbst durch den Wald streifst, beim Förster Wild kaufst oder dich im Gasthof mit Rehmedaillons und Steinpilzragout verwöhnen lässt: Im Herbst zeigt sich Sachsen von seiner ursprünglichsten, aromatischsten Seite.

Pilze sammeln in Sachsen heißt: Entschleunigen, genießen, respektvoll mit der Natur umgehen – und dabei ein kleines Stück Heimat auf den Teller bringen.

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