Das Muldental in Sachsen ist ein wahres Paradies für Radfahrer und Naturliebhaber. Entlang der Mulde, einem der bedeutendsten Flüsse des Bundeslandes, erstreckt sich der Mulderadweg, der mit einer Fülle von landschaftlichen Schönheiten und kulturellen Sehenswürdigkeiten aufwartet. Dieser Beitrag bietet einen umfassenden Überblick über die Radroute und die touristischen Highlights im Muldental.

Die Mulde und das Muldental

Die Mulde entsteht aus dem Zusammenfluss von Zwickauer Mulde und Freiberger Mulde bei Sermuth und schlängelt sich über rund 124 Kilometer durch Sachsen, bevor sie in Sachsen-Anhalt in die Elbe mündet. Das Muldental ist geprägt von einer abwechslungsreichen Landschaft mit dichten Wäldern, idyllischen Auen und historischen Ortschaften. Die Region verbindet auf einzigartige Weise Naturerlebnis und kulturelles Erbe.

Der Mulderadweg

Der Mulderadweg ist ein gut ausgebauter und beschilderter Radfernweg, der entlang der Mulde verläuft. Er gliedert sich in zwei Hauptabschnitte:

  • Zwickauer Mulde-Radweg: Dieser Abschnitt beginnt in Schöneck/Vogtland und folgt der Zwickauer Mulde über Zwickau, Glauchau und Waldenburg bis nach Sermuth.
  • Freiberger Mulde-Radweg: Startpunkt ist Moldava in Tschechien. Der Weg führt über Freiberg und Nossen ebenfalls nach Sermuth.

Ab Sermuth vereinen sich beide Routen zum Mulde-Radweg, der weiter über Grimma, Wurzen und Eilenburg bis nach Dessau-Roßlau führt, wo er an den Elberadweg anschließt. Insgesamt umfasst der Mulderadweg etwa 400 Kilometer und bietet für jede Kondition und Interesse passende Etappen.

Orte & touristische Highlights entlang der Strecke

Zwickau Als Geburtsstadt des Komponisten Robert Schumann und Wiege der sächsischen Automobilindustrie bietet Zwickau kulturelle und historische Attraktionen. Das August-Horch-Museum erzählt die Geschichte des Automobilbaus, während die historische Altstadt mit dem Dom St. Marien zum Verweilen einlädt.
Waldenburg Die Kleinstadt Waldenburg besticht durch ihr Schloss Waldenburg, ein prächtiges Bauwerk mit weitläufigem Park. Das Schlossmuseum präsentiert kunsthistorische Sammlungen und bietet Einblicke in das Leben des Adels.
Rochlitz Dominiert vom imposanten Rochlitzer Schloss, einer der ältesten Burganlagen Sachsens, ist Rochlitz ein Höhepunkt der Route. Die Stadt liegt malerisch am Fluss und bietet charmante Gassen sowie den Marktplatz mit dem spätgotischen Rathaus.
Grimma Grimma ist bekannt für seine historische Altstadt und die Hängebrücke über die Mulde. Sehenswert sind das Kloster Nimbschen, in dem Katharina von Bora, die spätere Frau Martin Luthers, lebte, sowie die Stadtmauer und verschiedene historische Gebäude.
Eilenburg Die Stadt Eilenburg verfügt über eine mehr als 1000-jährige Geschichte. Sehenswürdigkeiten sind der Burgberg mit dem Sorbenturm, die Nikolaikirche und das Stadtmuseum. Eilenburg ist zudem ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die Dübener Heide.
Bad Düben Als staatlich anerkannter Moor-, Mineral- und Kneippkurort bietet Bad Düben Erholung und Wellness. Das Heide Spa lockt mit vielfältigen Angeboten, während das Museum im Schloss Düben die regionale Geschichte präsentiert. Die umliegende Dübener Heide lädt zu Naturerkundungen ein.
Dessau-Roßlau Am Ende des Mulderadwegs erwartet Dessau-Roßlau die Radfahrer mit dem berühmten Bauhaus und dem Gartenreich Dessau-Wörlitz, beide UNESCO-Welterbestätten. Die Stadt ist ein kultureller Höhepunkt und bietet zahlreiche Museen, Parks und architektonische Meisterwerke.


Natur und Landschaft

Die Strecke entlang der Mulde führt durch abwechslungsreiche Naturräume. Auenwälder, Flusslandschaften und geschützte Biotope bieten Lebensraum für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Besonders das Naturschutzgebiet Muldenaue zwischen Eilenburg und Bad Düben ist für seine seltenen Vogelarten bekannt.

Praktische Informationen für Radfahrer

  • Streckencharakteristik: Der Mulderadweg verläuft größtenteils eben und ist sowohl für Familien als auch für sportliche Fahrer geeignet. Einige Abschnitte sind asphaltiert, andere führen über gut befestigte Feld- und Waldwege.
  • Beschilderung: Die Route ist durchgehend mit dem einheitlichen Logo des Mulderadwegs ausgeschildert, was die Orientierung erleichtert.
  • Unterkünfte: Entlang der Strecke gibt es zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten, von Hotels und Pensionen bis zu Campingplätzen. Viele Betriebe sind auf Radfahrer eingestellt und bieten entsprechende Services.
  • Fahrradservice: In den größeren Städten und Orten finden sich Fahrradwerkstätten und Verleihstationen. Einige Anbieter ermöglichen auch den Transport des Gepäcks oder der Fahrräder.
  • Anbindung an den ÖPNV: Die Strecke ist gut an das Netz des öffentlichen Nahverkehrs angebunden. Bahnhöfe in Zwickau, Chemnitz, Leipzig und Dessau ermöglichen flexible An- und Abreiseoptionen.

Fazit

Radfahren entlang der Mulde bietet eine ideale Kombination aus sportlicher Betätigung, Naturgenuss und kulturellem Erlebnis. Die gut ausgebaute Strecke ermöglicht es, die Schönheiten des Muldentals intensiv zu erleben und gleichzeitig die historischen und kulturellen Schätze der Region zu entdecken. Ob für eine Tagesetappe oder eine mehrtägige Tour – der Mulderadweg ist ein lohnendes Ziel für alle, die Sachsen von seiner schönsten Seite kennenlernen möchten.

Weiterführende Informationen

Tipps für die Tourplanung

  • Beste Reisezeit: Die Monate von April bis Oktober sind ideal, wobei der Frühling und Herbst mit milden Temperaturen besonders angenehm sind.
  • Kartenmaterial: Aktuelle Radwanderkarten sind im Buchhandel oder bei den Tourist-Informationen erhältlich und bieten zusätzliche Informationen zu Sehenswürdigkeiten und Serviceeinrichtungen.
  • Veranstaltungen: Entlang der Strecke finden regelmäßig regionale Feste und Märkte statt, die einen Besuch lohnen und Einblicke in die lokale Kultur bieten.

Erleben Sie das Muldental auf zwei Rädern und lassen Sie sich von der Vielfalt dieser einzigartigen Region begeistern!

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