In Städten & auf dem Land in Sachsen

Erektile Dysfunktion (ED) ist ein Thema, über das viele Männer nur sehr ungern sprechen. Trotzdem betrifft es viele, und zwar quer durch alle Alters- und Gesellschaftsschichten. Besonders in Sachsen zeigt sich jedoch ein klarer Unterschied.

Männer in Städten wie Leipzig oder Dresden finden oft schneller ärztliche Hilfe als jene in ländlichen Regionen wie der Oberlausitz oder dem Erzgebirge. Doch woran liegt das und was können betroffene Männer tun?

Was ist erektile Dysfunktion und wie ist die Verbreitung in Sachsen

Erektile Dysfunktion (ED), auch Impotenz genannt, bedeutet, dass ein Mann über einen längeren Zeitraum keine Erektion bekommt oder sie nicht aufrechterhalten kann. Dieses Problem tritt in allen Altersgruppen auf, nimmt aber mit steigendem Alter deutlich zu.

Jüngere Männer sind seltener betroffen. In der Altersgruppe zwischen 30 und 40 Jahren liegt die Häufigkeit bei rund 2,3 Prozent. Zwischen 40 und 50 Jahren geben bereits 9,5 Prozent an, unter Erektionsstörungen zu leiden. Ab 50 steigt die Zahl weiter an: Bei Männern zwischen 50 und 60 liegt die Rate bei 15,7 Prozent, zwischen 60 und 70 sogar bei 34,4 Prozent. In der Altersgruppe von 70 bis 80 Jahren berichten mehr als die Hälfte über Probleme mit der Erektion.

Wichtig dabei: Diese Zahlen sind Durchschnittswerte für ganz Deutschland. Es gibt viele Männer, die auch im hohen Alter sexuell aktiv und zufrieden sind. Umgekehrt können auch jüngere Männer betroffen sein – oft durch Stress, psychische Belastungen oder Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck.

Für Sachsen gibt es keine genauen Erhebungen. Geht man jedoch von den 1,96 Millionen männlichen Einwohnern in Sachsen und einem Durchschnittswert von 20 % aus, sprechen wir von rund 400.000 Betroffenen. Die Dunkelziffer dürfte sogar noch höher liegen. Denn viele Männer schweigen aus Scham oder Unsicherheit, ganz besonders in ländlichen Regionen, wo das Thema oft noch ein viel größeres Tabu ist.

Dabei gibt es heute gute und wirkungsvolle Behandlungsmöglichkeiten. Medikamente, Beratung oder Kombinationstherapien helfen in vielen Fällen. Der erste Schritt ist jedoch immer, offen mit einem Arzt zu sprechen und genau das fällt vielen Männern schwer.

Stadt oder Land: Wer hat besseren Zugang zur Behandlung?

Sachsen ist ein Flächenland mit großen Unterschieden zwischen Stadt und Land. Während es in Leipzig oder Dresden viele Fachärzte für Urologie gibt, sieht das in Regionen wie der Sächsischen Schweiz oder dem Erzgebirge ganz anders aus. Dort müssen Männer mitunter 30 bis 50 Kilometer fahren, um eine Praxis zu erreichen. Das erschwert den Zugang zur Behandlung deutlich.

Hinzu kommt: Die Hürden, über Sexualprobleme zu sprechen, sind auf dem Land meist größer. Männer in kleineren Gemeinden befürchten oft, beim Arzt „bekannt zu werden“. Das kann abschreckend wirken, besonders, wenn der Arzt schon die halbe Familie behandelt.

Auch die Wartezeiten unterscheiden sich stark. In der Stadt bekommt man oft schneller einen Termin beim Urologen. Auf dem Land dauert es manchmal Wochen. Das kann dazu führen, dass Männer sich lieber gar nicht erst behandeln lassen.

Diese strukturellen Unterschiede sind ein echtes Problem. Denn je länger ED unbehandelt bleibt, desto stärker leidet auch das Selbstwertgefühl und am Ende auch die Partnerschaft.

Gängige Medikamente bei erektiler Dysfunktion

Bei der Behandlung von ED kommen meist sogenannte PDE-5-Hemmer zum Einsatz. Sie verbessern die Durchblutung im Penis und ermöglichen eine Erektion, jedoch nur bei sexueller Stimulation.

Zu den bekanntesten Wirkstoffen gehört Sildenafil (Viagra®). Es wirkt meist nach 30 bis 60 Minuten und hält etwa fünf Stunden an. Ein ebenso häufig eingesetztes Mittel ist Tadalafil, auch bekannt als Cialis®. Es beginnt nach rund 30 bis 45 Minuten zu wirken, bleibt aber deutlich länger aktiv, nämlich bis zu 36 Stunden. Deshalb ist Tadalafil auch unter dem Begriff „Wochenendpille“ bekannt.

Neben diesen beiden Präparaten gibt es auch Vardenafil (Levitra®), das eine ähnliche Wirkdauer wie Sildenafil hat, sowie Avanafil (Spedra®), das besonders schnell wirkt und etwa sechs Stunden anhält.

Welches Medikament geeignet ist, hängt vom Gesundheitszustand, den persönlichen Bedürfnissen und möglichen Vorerkrankungen ab. Alle diese Mittel sind rezeptpflichtig. Deshalb sollte die Auswahl immer gemeinsam mit einem Arzt getroffen werden, um Risiken oder Wechselwirkungen auszuschließen.

Digitale Angebote als Chance für Männer in ländlichen Regionen

Viele Männer auf dem Land wünschen sich diskrete Hilfe, und das ohne lange Wege, ohne Wartezeiten und ohne unangenehme Gespräche im Wartezimmer. Digitale Gesundheitsdienste können hier Abhilfe schaffen.

Im Internet können Männer auch zu den unterschiedlichen Erfahrungen mit Cialis® oder anderen Medikamenten wie Viagra® lesen und sich ein besseres Bild machen. Bei den Anbietern von telemedizinischen Diensten kann ein Arzt die medikamentöse Behandlung verschreiben, wenn sie für den Patienten geeignet ist. Der Arzt stellt daraufhin ein Rezept aus, das direkt an eine Versandapotheke weitergeleitet wird. Das Medikament kommt danach bequem per Post nach Hause.

Gerade für Männer in Regionen wie Nordsachsen, dem Vogtland oder dem Erzgebirgskreis kann das eine echte Entlastung sein. Sie sparen sich die lange Anfahrt und müssen ihr Anliegen nicht persönlich vor Ort besprechen. Das senkt die Hemmschwelle und sorgt gleichzeitig dafür, dass mehr Männer den ersten Schritt zur Behandlung wagen.

ED ist behandelbar – aber nicht überall gleich einfach

Der Zugang zur Behandlung von ED hängt stark vom Wohnort ab. In Städten ist die Versorgung oft besser und schneller erreichbar. Auf dem Land gibt es dagegen mehr Hürden: lange Wege, weniger Fachärzte und eine stärkere soziale Hemmschwelle.

Digitale Lösungen schaffen hier neue Möglichkeiten. Sie helfen dabei, medizinische Hilfe diskret und bequem zu bekommen, ganz ohne lange Wartezeiten. Entscheidend ist aber immer, dass Männer sich überhaupt trauen, über das Thema zu sprechen und ärztlichen Rat einzuholen.

Denn eines ist sicher: Niemand muss mit ED leben. Es gibt sichere und wirksame Wege, das Problem zu behandeln, und zwar egal, ob man in Leipzig, Görlitz oder einem kleinen Dorf in der Sächsischen Schweiz wohnt.

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